PEZ: Von Pfefferminz-Bonbons zum Kultprodukt – Eine Reise durch die Zeit
Sie sind klein, kommen in den vielfältigsten Geschmacksrichtungen einher und lassen sich in einem charakteristischen Spender, der auch in die kleinste Hosentasche passt, aufbewahren. Wovon wir reden? Natürlich von PEZ – dem Kultprodukt für Groß und Klein, das vor knapp 100 Jahren Österreich und später die Welt im Sturm erobert hat.
Die Produktvielfalt reicht heute weit über die beliebten Bonbons und Spender hinaus: Es gibt Aktionsprodukte für Fans von Micky Maus, Darth Vader, Hello Kitty, Spider-Man, Pokémon und Co., Traubenzucker, Brause, Hochzeits- und andere Geschenkprodukte und eine App für kindgerechte und abwechslungsreiche Spiele. PEZ-Produkte verbinden Generationen, verkörpern Genuss, Sammelleidenschaft und kreativen Spielspaß.
PEZ steht für Innovation. Erst Anfang des Jahres haben sie es mit ihrem neuesten Produkt – PEZ MyHead – auf die Siegertreppe beim ISM New Product Showcase geschafft. Bei PEZ MyHead handelt es sich um einen persönlichen PEZ-Spender, den man für sich selbst oder als Geschenk mithilfe eines Fotos und eines 3D-Druckverfahrens herstellen kann.
Wir haben uns mit Herrn Bangelmeier, Managing Director von PEZ International unterhalten und viel Spannendes über die Kultmarke und ihre Geschichte gehört und zu ihren Erfahrungen auf der ISM ausgetauscht.
ISM: Herr Bangelmeier, PEZ feiert bald seinen 100. Geburtstag – erzählen Sie uns etwas zu den Anfängen der heutigen Kultmarke?
PEZ: PEZ wurde 1927 von Eduard Haas in Linz, Österreich, erfunden. Das erste Produkt war ein Pfefferminz-Bonbon, das den Atem von Rauchern erfrischen sollte. Daher leitet sich PEZ auch von dem Wort „Pfefferminz“ ab. Und da Raucher unterwegs eine Aufbewahrung für die Bonbons brauchten, wurde ein Spender entwickelt und patentiert, der an ein Feuerzeug erinnerte und die Bonbons hygienisch verstaute.
ISM: Das Produkt richtete sich anfangs an Raucher. Wie haben Sie es geschafft, dass PEZ auch bei Kindern zum absoluten Hit wurde?
PEZ: Um PEZ auch für Kinder zugänglich zu machen, wurde das Produkt weiterentwickelt. Eduard Haas hatte die Vision, Köpfe von beliebten Comicfiguren wie Micky Maus auf die Spender zu setzen und trat Ende der 50er Jahre an Walt Disney heran – der Anfang des Lizenzgeschäftes. So eroberte PEZ die USA und Anfang der 70er Jahre auch Asien.
Inzwischen sind wir in etwa 80 Ländern vertreten. Es folgten Sondereditionen zum Beispiel von John F. Kennedy, Elvis, Kiss, Kate und William.
Der Gründer betrieb Marketing noch weit bevor es den Begriff gab, hat Schönheitswettbewerbe, Bergbesteigungen, Kinopremieren und Udo Jürgens beim Eurovision Song Contest gesponsert. PEZ wurde als hochwertiges Qualitätsprodukt wahrgenommen und ist es bis heute geblieben.
Für jede Marke ist es ein Ritterschlag, wenn sie als „Kultmarke“ von den Konsumenten bezeichnet wird. Es gibt Sammlertreffen, Menschen lassen sich PEZ tätowieren, wir sind Bestandteil von TV-Serien und Filmen wie ET, die Ant-Man and the Wasp, und viele mehr.
ISM: Wie schaffen Sie es, die Marke immer weiterzuentwickeln?
PEZ: Wir haben PEZ in die digitale Welt gebracht und eine interaktive App mit Mehrwert für Kinder entwickelt, die millionenfach heruntergeladen wurde. Alles gratis.
Irgendwann kam uns die Idee, nachhaltig älter zu werden und die Kernzielgruppe (3-8 Jahre) zu erweitern. Der PEZ MyHead Spender war für uns der nächste Schritt. Es ist das ultimative Geschenk. Wir haben in Infrastruktur und Produktionsverfahren investiert und Jahre daran getüftelt. Unser Anspruch war es, dass es von der Couch aus funktioniert und so einfach wie möglich ist, und das haben wir geschafft: App gratis herunterladen, Foto aufnehmen oder hochladen, Spender konfigurieren – das war’s.
Wir forschen und arbeiten aber auch jetzt immer weiter daran, den individuellen PEZ MyHead Spender noch besser zu machen.
ISM: Wie wird die Idee von den Konsumenten und im Markt angenommen?
PEZ: Der PEZ MyHead ist ein besonderes Geschenk, das jeden, der ihn bekommt, zum Strahlen bringt. Es versetzt einen direkt zurück in die Kindheit. Wir starten mit dem besonderen Unikat in Europa und tragen es dann weiter in die Welt. Wir wissen, dass Asien und Amerika für solche Ideen sehr aufgeschlossen sind. Es wird also spannend!
ISM: Wie waren eure Erfahrungen auf der ISM und mit dem ISM New Product Showcase?
PEZ: Wir sind jedes Jahr auf der ISM. Das ist unsere Plattform, wo wir Kunden treffen, die wir unterjährig nicht persönlich treffen können, weil sie z.B. aus Ländern kommen, die wir nicht regelmäßig bereisen.
Als langjähriger Aussteller wussten wir also, dass es den Award gibt und haben auch schon vor einigen Jahren mit PEZ Soft (Fruchtgummis) den Award gewonnen. Wir haben uns also dieses Jahr angemeldet: Wenn Innovation gefragt ist, dann ist es PEZ MyHead. Wir konnten uns der Weltöffentlichkeit zeigen, Distributionspartner überraschen und zeigen, wie innovativ wir unterwegs sind. Die Information ging durch die Handelslandschaft und hatte für uns als Marke eine enorme Strahlkraft. Wir haben durch die Präsenz bei der ISM die Möglichkeit zu vielen Zweitplatzierungen erhalten, z.B. für Gewinnspiele.
Die Messe war der ideale Ort, um es der ausgewählten Öffentlichkeit zu zeigen und die Welt außerhalb des Fachpublikums wird bald per Pressemitteilung informiert und sukzessive starten dann unsere Marketingkampagnen dazu.
ISM: Was sind Ihre Highlights auf der ISM?
PEZ: Eine Messe bedeutet lange Planung, Vorbereitung und Stress. Wenn man erstmal auf der Messe ist und wir das Feedback unserer Kunden bekommen und die Besucher die Ideen bestärken, geht man mit einem guten Gefühl nach Hause. Das ist mein Highlight und lässt alle Strapazen und Herausforderungen im Vorfeld vergessen.
ISM: Was erwartet uns nächstes Jahr bei der ISM?
PEZ: Nach der Messe ist vor der Messe – wir haben einiges geplant und werden nächstes Jahr die gesamte PEZ-Produktpalette vorstellen. Es wird viel Spannendes zu entdecken geben, von Kino zu TV zu Klassikern: Jeder wird seinen Lieblingscharakter in Form von PEZ Spendern vorfinden.