ISM: 02.–05.02.2025 #ISMCOLOGNE

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Warum Marken auf den direkten Süßwarenvertrieb setzen sollten

Süßwarenvertrieb: Jetzt ist die Zeit für Nähe und Erlebnis!

Der Direktvertrieb (Direct-to-Consumer, D2C) hält für Süßwarenhersteller zahlreiche Vorteile bereit, die die traditionellen Vertriebskanäle des Einzelhandels nur begrenzt bieten können. Doch während andere Branchen im Vertrieb von Lebensmitteln den direkten Kundenkontakt längst nutzen, zögern laut einem Artikel der „Lebensmittel Zeitung“ (September 2024) Süßwarenmarken häufig, diesen Schritt konsequent zu gehen.

Süßwarenvertrieb: Direktvertrieb per Webshop bietet großes Potenzial. Copyright: ZHIJIAN, generiert mit KI / Adobe Stock

Süßwarenvertrieb: Direktvertrieb per Webshop bietet großes Potenzial. Copyright: ZHIJIAN, generiert mit KI / Adobe Stock

Vertrieb süßer Lebensmittel: Direktvertrieb als Antwort auf Wandel im Konsumverhalten

Der Direktvertrieb (Direct-to-Consumer, D2C) hält für Süßwarenhersteller zahlreiche Vorteile bereit, die die traditionellen Vertriebskanäle des Einzelhandels nur begrenzt bieten können. Doch während andere Branchen im Vertrieb von Lebensmitteln den direkten Kundenkontakt längst nutzen, zögern laut einem Artikel der „Lebensmittel Zeitung“ (September 2024) Süßwarenmarken häufig, diesen Schritt konsequent zu gehen. Die Produkte vieler Süßwarenhersteller finden sich zwar in den Online-Shops von REWE, EDEKA und Co., wenn es um die Investition in eigene E-Commerce-Kanäle geht, gibt es allerdings Defizite zu vermelden. Damit verschwenden die Hersteller nicht nur wertvolles Umsatzpotenzial, sondern vergeben auch gewaltige Marketingchancen.

Das Kaufverhalten hat sich seit der Corona-Pandemie verändert: Onlineshopping boomt, Süßwaren-Trends werden auf Social Media entdeckt und geteilt und erreichen neue Zielgruppen.

Dennoch behandeln viele Marken ihren Onlineshop sowie ihre Social-Commerce-Strategie stiefmütterlich und halten an traditionellen Vertriebsstrategien fest. Dabei gehen mit neuen, digitalen Vertriebswegen große Chancen einher. E-Food-Experte Matthias Shu analysierte in seinem Report „The Digital State of Sweets Industry“ (März 2024) über 100 Onlineshops im DACH-Raum. Es zeigte sich hierbei, dass der digitale Süßwarenhandel wächst, aber die vorhandenen Möglichkeiten noch lange nicht ausnutzt. Laut Statista Market Insights liegt der E-Commerce-Anteil 2025 bei 7,6 Prozent. Shus Prognose: Bis 2030 dürften 10 Prozent des Umsatzes im Lebensmittelhandel online erzielt werden. Es gibt also noch viel Potenzial für Süßwarenmarken, die sich als Vorreiter im Direktvertrieb positionieren wollen.

5 Tipps für einen erfolgreichen Direktvertrieb von Süßwaren

Mehr Kontrolle über Preise und Verkaufsstrategien, weniger Abhängigkeit vom klassischen Einzelhandel: Die Gründe für den Direktvertrieb von Süßwaren liegen auf der Hand. Doch wie wird der Einstieg in den Direktvertrieb zum Erfolg? Hier kommen fünf Tipps für Süßwarenhersteller, die über den Direktvertrieb mehr Umsätze generieren, die Kundenbindung stärken und ihre Marke im Markt sichtbarer machen wollen.

1. Einen eigenen Webshop als Schaufenster zur Marke gestalten

Ein eigener Webshop ist mehr als nur ein Vertriebskanal – er ist das Schaufenster zur Marke und bietet die Möglichkeit, das eigene Sortiment auf einzigartige Weise zu präsentieren. Anders als im stationären Handel lässt sich das Markenerlebnis ganz individuell gestalten. Die direkte Kundenansprache und ein einheitlicher Markenauftritt schaffen Vertrauen und stärken die Bindung. Der eigene Shop ist die perfekte Bühne, um das Besondere der Marke hervorzuheben und die Kundinnen und Kunden auf eine persönliche Reise mitzunehmen. Ein weiterer Pluspunkt: Ohne Zwischenhändler bleibt mehr vom Gewinn im Unternehmen, was zusätzliche Investitionen in Marketing, Produktentwicklung oder Kundenerlebnisse ermöglicht.

2. Das Potenzial von Social Media für kreative Kampagnen nutzen

Social Media-Plattformen wie TikTok und Instagram bieten enormes Potenzial, um auf spielerische Weise mit der Zielgruppe zu interagieren und so die Markenbekanntheit zu steigern. Mit kreativen Kampagnen und viralen Inhalten lassen sich Millionen von Menschen erreichen, die sich für außergewöhnliche Geschmackserlebnisse und kreative Produktinszenierungen begeistern. Soziale Medien sind heute eine Bühne für Marken, die ihre Produkte lebendig und nahbar präsentieren und dabei ihre Community von den Social-Media-Kanälen direkt in den Webshop führen.

Copyright: Krakenimages.com / Adobe Stock

Süßwarenvertrieb: Eine junge Frau sitzt lächelnd vor dem Laptop und nimmt sich einen Keks von einem Keksteller.

3. Auf Community-Building und Influencer-Partnerschaften setzen

Eine starke Community ist ein wertvolles Kapital für einen erfolgreichen Direktvertrieb von Süßwaren. Durch eine engagierte Anhängerschaft und gezielte Influencer-Kooperationen wird die Marke authentisch und sympathisch positioniert. Influencerinnen und Influencer erreichen spezifische Zielgruppen und geben der Marke ein Gesicht, das Vertrauen schafft. Gleichzeitig bietet die Community eine Plattform für Feedback und Austausch, was eine engere Beziehung zur Marke ermöglicht und wertvolle Einblicke in die Wünsche der Kunden liefert.

4. Mit Personalisierung für ein besonderes Einkaufserlebnis sorgen

Personalisierte Produkte und ein individuell gestaltetes Einkaufserlebnis heben die Marke von herkömmlichen Handelskanälen ab und schaffen einen echten Mehrwert. Kundinnen und Kunden schätzen es, wenn sie Produkte nach ihren eigenen Vorstellungen gestalten können – sei es durch personalisierte Verpackungen, individuelle Geschmackskombinationen oder exklusive Produktvarianten. Diese individuelle Note sorgt für ein emotionales Markenerlebnis, das in Erinnerung bleibt und die Kundenbindung stärkt.

5. Exklusive Produkte und Limited Editions als Kaufanreize anbieten

Exklusive Produkte und limitierte Editionen schaffen ein Gefühl von Einzigartigkeit und wecken die Begehrlichkeit der Kundinnen und Kunden. Ein Sortiment, das nur im eigenen Webshop erhältlich ist, fördert wiederkehrende Besuche und macht das Einkaufserlebnis besonders. Limitierte Angebote lassen sich durch begleitende Kampagnen in den sozialen Medien effektvoll inszenieren und sorgen dafür, dass die Marke als innovativ und einzigartig wahrgenommen wird.

Direktvertrieb von Süßwaren: Zwei Best Cases

Der Direktvertrieb eröffnet Süßwarenherstellern spannende Möglichkeiten, um direkt mit ihren Kundinnen und Kunden zu interagieren und innovative Marketingstrategien umzusetzen. Marken wie Hitschler und Halloren zeigen, wie vielfältig und erfolgreich D2C-Ansätze sein können.

Von sauren Süßigkeiten zu viralen Trends: Wie Hitschies auf Social Media durchstartet

Im Jahr 2017 trat Philipp Hitschler-Becker als Geschäftsführer bei Hitschies an – und brachte viel frischen Wind in das Familienunternehmen. Seit einigen Jahren erregt Hitschies auf Social Media viel Aufmerksamkeit und setzt immer wieder virale Trends. Das liegt maßgeblich an einer umfassenden Social-Commerce-Strategie, in deren Rahmen Hitschler-Becker selbst als Markenbotschafter auftritt: Mit kreativen Inhalten auf TikTok und exklusiven Produkten im eigenen Webshop hat die Marke eine starke Community aufgebaut. Virale Challenges, bei denen etwa extrem saure Süßigkeiten getestet werden, sorgen für hohe Reichweite und lenken Kundinnen und Kunden direkt in den Webshop. Gleichzeitig stellt Hitschler-Becker neue Kreationen vor, befragt die Community nach Favoriten oder Wünschen und gewährt Einblicke hinter die Kulissen des Herstellers, sodass Follower und Followerinnen stets up to date sind, wenn es etwas Neues bei Hitschies zu entdecken gibt.

Tradition trifft Trend: Wie Halloren Schokolade – und sich selbst – neu erfindet

Halloren, die älteste noch produzierende Schokoladenfabrik Deutschlands, hat sich nach turbulenten Jahren neu ausgerichtet und setzt nun ebenfalls verstärkt auf eine moderne Ansprache über Social Media. Mit Produkten wie den Halloren O’s und einem frischeren Verpackungsdesign will das Unternehmen jüngere Zielgruppen ansprechen – ohne dabei den Nostalgiefaktor der klassischen Halloren-Kugel zu verspielen. Durch Sportsponsoring im Frauenfußball – etwa bei Borussia Dortmund – und gezielte Social-Media-Kampagnen auf Instagram und TikTok wird die Bekanntheit der Marke auch im Westen Deutschlands gestärkt. Parallel dazu baut Halloren den Direktvertrieb über den eigenen Webshop aus, um neben dem klassischen Einzelhandel eine unabhängige und engere Kundenbindung zu schaffen.

Süßwarenvertrieb neu gedacht: Vorteile des Direktvertriebs

Im Süßwarenvertrieb gewinnt der Direct-to-Consumer-Ansatz (D2C) zunehmend an Relevanz und stellt eine wertvolle Ergänzung zum klassischen Supermarktgeschäft dar. Wird der Direktvertrieb durch cleveres Marketing begleitet, liegen die Vorteile auf der Hand: Marken können die Kundenbeziehung direkter gestalten und unabhängige Verkaufsstrategien entwickeln. Mit der steigenden Bedeutung des Onlineshoppings eröffnen eigene Webshops und Social-Media-Plattformen neue Potenziale – von höheren Gewinnmargen über ein maßgeschneidertes Markenerlebnis bis hin zu einer stärkeren Kundenbindung.